Automation als Schlüssel zum Erfolg

Wie Okuma und Sysbohr gemeinsam Fertigung neu denken

In einer zunehmend dynamischen und wettbewerbsintensiven Industrieumgebung gewinnen Automationslösungen mehr denn je an Bedeutung. Die erfolgreiche Partnerschaft zwischen der Okuma Deutschland GmbH und der Sysbohr GmbH zeigt exemplarisch, wie mittelständische Unternehmen durch gezielten Technikeinsatz ihre Fertigung effizienter, unabhängiger und zukunftssicher gestalten können. Im Zentrum steht dabei die Automation – nicht als kurzfristiger Trend, sondern als strategische Investition in die Wettbewerbsfähigkeit und Resilienz eines Unternehmens.

Die Sysbohr GmbH ist ein mittelständisches Unternehmen, das sich auf die Entwicklung und Produktion hochwertiger Bohrsysteme für den Spezialtiefbau und die Geothermie spezialisiert hat. Ursprünglich auf Konstruktion und Vertrieb fokussiert, ließ das Unternehmen seine Bauteile über Jahre hinweg von einem ortsansässigen Lohnfertiger zuverlässig produzieren.

Mit wachsender Marktposition änderten sich jedoch die Anforderungen: kurzfristige Kundenwünsche, instabile Lieferketten, zunehmender Fachkräftemangel – und der klare Wunsch nach mehr Kontrolle über die eigenen Produktionskapazitäten. Die Lösung war eine eigene, hochmoderne Fertigungslinie auf Basis automatisierter Technologien. „Der Lohnfertiger ist nach wie vor durch uns voll ausgelastet. Wir planen nicht, dort Aufträge abzuziehen, sondern decken das zusätzliche Auftragsvolumen nun durch unsere eigene Fertigung ab“, betont Nils Künne, Geschäftsführer der Sysbohr GmbH.

Produktionssicherheit durch eigene Fertigung
Ein großer Vorteil der Eigenfertigung ist die gewonnene Unabhängigkeit. In Zeiten, in denen es aufgrund politischer oder wirtschaftlicher Unsicherheiten schwer ist, sich auf langfristige Partnerschaften zu verlassen, bietet die eigene Fertigung ein hohes Maß an Sicherheit, Planbarkeit und Kontrolle.

Mit der neu geschaffenen Fertigungskapazität kann Sysbohr heute auch kurzfristige Aufträge zuverlässig selbst realisieren. „Man weiß ja nie, was die Zukunft für das eigene Unternehmen, aber auch für die langjährigen Partner noch bringt. Jetzt könnten wir jederzeit selbst übernehmen“, erklärt Künne. „Die zusätzliche Automationslösung gibt uns die Flexibilität, auf Lastspitzen und eilige Aufträge zu reagieren, ohne auf Dritte angewiesen zu sein.“

Keine Standardlösung: Präzision beginnt beim Maschinenkonzept
Für die Planung und Umsetzung der neuen Automationszelle suchte die Sysbohr GmbH keine Standardlösung, sondern einen Partner, der technisches Know-how, Branchenverständnis und ein echtes Interesse an der individuellen Situation mitbringt. Die Herausforderung: Nicht nur eine Universaldrehmaschine zu finden, sondern eine Werkzeugmaschine, mit einem Spindeldurchlass von 260 mm, geeignet zur Bearbeitung von Rohren mit einem Durchmesser von bis zu 244,5 mm und offen für die Anbindung an eine Automation.

Die Wahl fiel auf die LU45II von OKUMA, eine hochstabile Drehmaschine mit Doppelturm und breitem Leistungsspektrum. „Was uns überzeugt hat, war nicht nur die Technik der Maschine. Es war das Gesamtverständnis: Okuma denkt in Lösungen, nicht rein in Produkten“, begründet Künne. Denn obwohl Okuma für die spezifischen Rohmaterialien der Sysbohr GmbH keine geeignete Automation anbieten konnte, wurde gemeinsam eine Konfiguration erarbeitet, die den Anschluss eines Fremdsystems ermöglichte – ein klarer Beleg für Okumas Flexibilität in der Praxis. „Ein entscheidender Punkt für die OKUMA LU45II war neben dem Spindeldurchlass die Möglichkeit, zwei Revolver zu integrieren, um möglichst viele Werkzeuge gleichzeitig im Einsatz zu haben“, führt Künne weiter aus. Die Kombination aus Automation und vielen Werkzeugen ermöglicht es Sysbohr die Werkzeugmaschine über Nacht unbemannt laufen zu lassen.

Automation als Zukunftsmodell
Die Einführung einer mannarmeren Nachtschicht bringt für Sysbohr gleich mehrfachen Nutzen – sowohl auf Unternehmens- als auch auf Mitarbeiterebene. Durch den verstärkten Einsatz automatisierter Prozesse kann die Fertigung auch außerhalb regulärer Arbeitszeiten effizient weiterlaufen, ohne dass dafür voll besetzte Schichten notwendig sind. 

So werden teure Maschinen besser ausgelastet, Durchlaufzeiten verkürzt und Produktionskapazitäten wirtschaftlich erweitert – insbesondere bei Serienfertigung oder Teilen mit längeren Bearbeitungszeiten. Für die Belegschaft bedeutet dieses Modell nicht weniger Arbeit, sondern gezieltere Entlastung. „Dabei ist besonders wichtig zu betonen: Es werden keine Stellen abgebaut“, unterstreicht Geschäftsführer Nils Künne. „Vielmehr ermöglicht die mannarme Nachtschicht eine bessere Kapazitätsauslastung und eine sinnvolle Verteilung personeller Ressourcen über alle Schichten hinweg.“ Die ruhigeren Abläufe in der Nacht, kombiniert mit mehr Eigenverantwortung, steigern zudem oft die Arbeitszufriedenheit – bei gleichzeitig reduzierter Belastung in den Nachtstunden. Ein Ansatz, der Wirtschaftlichkeit und Mitarbeiterorientierung überzeugend verbindet.

Technologie ist das Werkzeug – der Mensch bleibt der Schlüssel
Der Weg dorthin war kein Sprint, sondern ein strukturierter Prozess. Denn trotz Motivation und Bedarf stand man vor Herausforderungen: „OKUMA zeichnet sich durch das Single-Source-Prinzip aus – wir liefern alle Komponenten selbst und garantieren so ein perfekt aufeinander abgestimmtes System. Durch den Fremdanbieter der Automation wurden nun weitere Ansprechpartner und Verantwortungsbereiche miteinbezogen, was die Abstimmungen insbesondere bei Konfiguration und Fehlersuche teilweise erschwert hat“, so Michael Koch, Vertriebsingenieur bei Okuma Deutschland. 

Während die Maschine bereits seit einem Jahr zuverlässig läuft, wurde die Automation sukzessive auf ein stabiles Niveau gebracht.

Jede technologische Neuerung bringt auch organisatorische und personelle Veränderungen mit sich. Sysbohr begegnete diesen Veränderungen mit Weitblick: Aufgaben wurden neu verteilt, Prozesse definiert und Mitarbeitende gezielt geschult. „Dank der Automation läuft die Maschine jetzt stundenlang ohne Eingriff. Aber bis das so funktioniert, braucht es Schulung und Vertrauen“, so Koch. „Durch praxisnahe Schulungen konnten die Mitarbeitenden der Sysbohr GmbH zügig in den Umgang mit der neuen OKUMA Maschine und deren Technologien eingearbeitet werden. Die intuitive Bedienoberfläche unserer OSP-Steuerung ist dabei ebenso hilfreich wie unser begleitendes Schulungskonzept.“

Der Erfolg von Sysbohr zeigt eindrucksvoll, dass Automation kein Privileg großer Konzerne ist, sondern auch und gerade für mittelständische Betriebe enorme Chancen bietet. Mit dem richtigen Partner, einem klaren Zielbild und dem Mut zur Veränderung lassen sich bemerkenswerte Erfolge erzielen – technologisch wie wirtschaftlich. „Automation bedeutet für uns nicht, Menschen zu ersetzen – sondern Verantwortung zu übernehmen. Wir wollen unsere Fertigung selbst in der Hand haben und flexibel agieren können. Das macht uns unabhängig und zukunftsfähig“, fasst Künne zusammen.

So liefert die Zusammenarbeit zwischen Okuma Deutschland und der Sysbohr GmbH nicht nur ein starkes Beispiel für die erfolgreiche Umsetzung moderner Fertigungskonzepte, sondern auch ein inspirierendes Modell dafür, wie der deutsche Mittelstand die Herausforderungen der Zukunft aktiv gestalten kann.

Für weitere Informationen zu beiden Unternehmen klicken Sie hier: Okuma Deutschland GmbH | Sysbohr GmbH 
Autor / Bildquelle: Okuma Deutschland GmbH

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